Am 03. März 2025 fand der schillingtalk zum Thema «Vorstoss zur Besteuerung der Vorsorgegelder – Weckruf an die Branche?» und brachte rund 40 Geschäftsleitungsmitglieder und Stiftungsräte zusammen, um die Zukunft der beruflichen Vorsorge zu diskutieren.
Im Fokus stand die aktuelle Diskussion zur geplanten Besteuerung von Vorsorgegeldern – ein Thema mit weitreichenden Konsequenzen für unser bewährtes Vorsorgesystem. Die Vernehmlassung läuft, und die kommenden Monate werden entscheidend sein, um Position zu beziehen und den politischen Prozess aktiv mitzugestalten.
Die Frage an die Gäste, ob die Steuererhöhung mehrheitsfähig sei, zeigte, dass der Vorstoss durchaus Chancen haben könnte – insbesondere, wenn das Gesamtpaket zur Abstimmung kommt.
Ist eine Steuererhöhung bei Kapitalbezügen aus der 2. und 3. Säule beim Souverän mehrheitsfähig?

Gewonnene Erkenntnisse aus der Präsentation von Urs Arbter, SVV und der Diskussion:
- Die vorgesehene Steuererhöhung auf Kapitalbezüge aus der 2. und 3. Säule betrifft weite Bevölkerungsschichten – nicht nur „die Reichen“.
- Eine solche Besteuerung würde nicht nur die individuelle Vorsorge unattraktiver machen, sondern auch das bewährte Dreisäulensystem schwächen.
- Die politische Strategie ist entscheidend: Sollte ein Kompromissvorschlag ausgearbeitet werden? Die Mehrheit der Diskussionsteilnehmer hielt dies derzeit für nicht notwendig.
Was bedeutet das für die Branche?
Jetzt ist der Zeitpunkt, aktiv Stellung zu beziehen. Bis zur finalen Botschaft des Bundesrates bietet sich die Gelegenheit, Einfluss zu nehmen. Besonders wichtig bleibt die Aufklärung der breiten Bevölkerung über die Tragweite dieses Vorstosses – finanzielle Eigenverantwortung und die Stabilität der Altersvorsorge müssen bewahrt werden.
Laurent Schlaefli von inter-pension betonte, dass dieser Vorstoss im grösseren Kontext als Angriff auf die 2. Säule zu sehen ist. Umso wichtiger sei es, dass die Branche geschlossen und bestimmt am Meinungsbildungsprozess teilnimmt. Auch die allgemeine Aufklärung über das 3-Säulensystem müsse verstärkt werden.
Abschliessend wurden die Gäste gefragt, ob als Gegenmassnahme eine Entlastung der Renten eine mögliche Lösung wäre. In dieser Runde – wenig überraschend – wäre dies eine mögliche Massnahme.
Sollte der Bund die finanzielle Förderung der 2. und 3. Säule ausbauen, bspw. mit einer Entlastung der Einkommenssteuer auf Renten?

Gleichzeitig zeigt der Trend, dass sich viele Schlüsselakteure aus der Versicherungsbranche und der Wirtschaft dem SVV anschliessen und ihre Ablehnung signalisiert haben.

Wir bedanken uns bei Urs Arbter und Lauren Schlaefli für ihre Beiträge und bei den Gästen für die interaktive Diskussion.
Wir bleiben am Thema dran und melden uns im Herbst 2025 mit dem nächsten schillingtalk zurück.