Erkenntnisse aus dem schillingtalk «Agile Leadership – Ein Modell für die Immobilienbranche?» vom 30. Mai 2024

Vergangene Woche fand unser schillingtalk «Agile Leadership – Ein Modell für die Immobilienbranche?» in Kooperation mit wipswiss – Women in Property Switzerland Association statt. Schade, dass Sie nicht teilnehmen konnten. Gerne möchte ich die wichtigsten Erkenntnisse mit Ihnen teilen.

Jean-Pierre Valenghi, Tribe Lead Real Estate der Baloise Group, hat mit uns seine Erfahrung mit agilen Führungsmodellen geteilt. Er hatte in den vergangenen zwei Jahren bei Baloise Asset Management die Gelegenheit, seine Kompetenz mit agilen Organisationen weiter zu schärfen und dabei den ganzen Immobilienbereich mitzunehmen. Es gibt eine Vielzahl an agilen Frameworks, die je nach Ausrichtung einer Einheit Anwendung finden. Holocracy eignet sich z.B. insbesondere für Service-Einheiten wie HR, während Jean-Pierre den Bereich Real Estate nach dem Spotify-Modell aufgestellt hat. Vorteile von agilen Modellen sind, dass der Kunde im Fokus steht und dank cross-funktionaler Teams optimal auf ihn eingegangen werden kann, Produkte schneller erarbeitet und umgesetzt werden können, eine hohe Transparenz herrscht, mehr und bessere Kommunikation stattfindet und das oberste Leitungsteam sich vom operativen Geschäft zurücknehmen kann. Herausforderungen sind, dass Führungskräfte Verantwortung abgeben und Mitarbeitende Verantwortung für ihr «Tun» übernehmen müssen, mehr Planung und Koordination notwendig sein kann und der Begriff Leadership umgedacht werden muss. Im agilen Modell gibt es keinen Eskalationsprozess, der Tribe Lead enabelt das Team nur, die Probleme sollen im Team gelöst werden. Einzig im Krisenfall greift die klassische Hierarchie, welche die agile Organisation aushebelt. Bei der Baloise reifte im Verlaufe der Jahre zudem die Erkenntnis, dass sich agile Methoden nicht für alle Bereiche gleichermassen eigenen, weshalb im Unternehmen mittlerweile ein Mix an klassischen und agilen Frameworks existiert. Im Podium mit Anja Meyer, Unternehmerin und Verwaltungsrätin, und Katrin Voigt, Chief Portfolio Officer der Swiss Prime Site AG, sowie im anschliessenden Apéro wurden die Vorzüge und Grenzen der agilen Modelle und deren Umsetzbarkeit in der Praxis weiter diskutiert und vertieft.

Erwartungsvoll blicke ich einem nächsten Kontakt entgegen und würde mich freuen, Sie in Zukunft an einem unserer schillingtalks willkommen zu heissen.