Am 29. November 2022 veranstaltete schillingpartners das schillingtalk-Podiumsgespräch für Spitaldirektor:innen und Verwaltungsrät:innen im Gesundheitswesen. Die Teilnehmerschaft bestand aus Vertretern des Universitätsspitals Zürich, des Inselspitals, der Spitäler Schaffhausen, des Zuger Kantonsspitals, der Zurzach Care, des Kantonsspitals Graubünden, des Spitalzentrums Biel u.v.m. Der Anlass fand in unseren Räumlichkeiten im Prime Tower statt.
Nach einer kurzen Einführung der Podiumsteilnehmerin Dr. Orsola Vettori (Ex-Spitaldirektorin Spital Zollikerberg, bis März 2022) und des Podiumsteilnehmers Thomas Brack (Spitaldirektor Spital Limmattal, bis Juli 2023) zu ihren wichtigsten Einsichten, Herausforderungen, Erfolgsfaktoren und «Lessons learned» entstand ein reger und offener Austausch.
Einig war man sich, dass die grosse Beständigkeit in der Spitaldirektion Vorteile bringt, da sie die Etablierung von Vertrauen fördert; dies ist ausserordentlich wichtig, da die Führung der Expertenorganisation einen transparenten Dialog auf Augenhöhe mit der Ärzteschaft bedingt (beide Gesprächspartner:innen sind auf ihrem Gebiet Expert:innen). Um Ziele zu erreichen, müssen die Akteur:innen frühzeitig eingebunden und so selbst zu Beteiligten werden. Übers Knie gebrochene resp. diktierte Aktionen scheitern häufig am mangelnden Zuspruch. Es lohnt sich deshalb, Ideen zu säen, zu begiessen und geduldig immer wieder aufzubringen, bis die Zeit reif ist, sie zum Spriessen zu bringen.
Alle Häuser haben mit einer Konkurrenzsituation umzugehen. Wichtig ist vor diesem Hintergrund die Spezialisierung resp. der Aufbau der Marke, für die ein Spital steht. Es lohnt sich auch bei breit aufgestellten Spitälern, sog. Leuchttürme zu entwickeln. Dies funktioniert, wenn das ganze Team an Fachleuten Freude daran entwickelt, bei der Infrastruktur, der Patientenkommunikation und dem Marketing von Anfang an mitzuwirken. Auch dem Thema Integrierte Versorgung wurde Rechnung getragen. Dies sind sowohl das Spital Zollikerberg wie auch das Spital Limmattal erfolgreich angegangen und treten heute mit verschiedensten Anbietern und Partnerschaften u.a. auf ihrem eigenen Campus auf.
Weiter wurde das Thema Bau diskutiert. Hier zahlen sich Geschwindigkeit und Kostenbewusstsein aus. Ein Neu-/Umbau soll bescheiden angegangen und sorgfältig geplant werden.
Diskutiert wurde auch eine weitere wichtige Frage, nämlich wo sich der/die CEO Unterstützung holen kann (ausserhalb des VR). Hier reichten die Hinweise von externen Coaches zu einer engen Beziehung zum/r HR-Leiter:in, zum regelmässigen Austausch mit anderen CEOs bis zum/r Lebenspartner:in.
Kulturentwicklung, Nähe zu den Leuten, Präsenz und angepasste Führung wurden ebenso adressiert.