Erkenntnisse aus dem schillingtalk «Zukunft Pharma Schweiz: welche wirtschaftspolitischen Weichenstellungen braucht es» vom 5. Juli 2023

Anfang Juli hatten wir das grosse Vergnügen, anlässlich des schillingtalks zum Thema «Zukunft Pharma Schweiz: welche wirtschaftspolitischen Weichenstellungen braucht es» Dr. René Buholzer als Redner bei uns zu empfangen. Er ist der Delegierte des Vorstands von Interpharma und beleuchtete im Rahmen eines Impulsvortrags interessante Aspekte zu diesem wichtigen Thema und regte die rund 30 Teilnehmenden zu einer guten Diskussion an.

Aus der Sicht von Interpharma braucht es zehn Schlüsselelemente, um den Zustand der Pharmabranche auch zukünftig auf hohem Niveau zu halten. Dazu zählt Buholzer gesundheitspolitische, standortpolitische und forschungspolitische Punkte. Z.B. gilt es, die Zulassungsfristen für neue Wirkstoffe im Vergleich zu anderen Zulassungsbehörden zu senken sowie sicherzustellen, dass die Zulassungsdossiers auch in der Schweiz frühzeitig eingereicht werden; im Moment ist dies fast fünf Monate nach der Einreichung bei der US-FDA.

Ein wichtiges Kriterium, um dies zu ermöglichen, sei auch die Verkürzung der Frist zwischen der regulatorischen Zulassung eines Medikaments und dem Entscheid des BAG (inklusive Preis) zur Rückvergütung durch die Krankenkasse in der Grundversicherung. Hier wurde die offizielle gesetzliche Vorgabe von maximal 60 Tagen seit 2015 nicht mehr erreicht!

Ausserdem müsse gemäss Buholzer auch das Umfeld für klinische Studien besser werden. Während bei uns aktuell die gleiche Anzahl solcher Studien durchgeführt wird wie 2010, hat sich diese Zahl in Spanien fast verdoppelt!

Was macht Spanien besser? Einiges, aber primär sind die Richtlinien für die Durchführung von klinischen Studien klarer und transparenter; zusätzlich hat Spanien in die Digitalisierung investiert und internationale Kooperationen geschaffen. Zuletzt sind die Sicherung der Beziehung zur EU und die Schaffung eines attraktiven Investitionsumfelds mit wenig Bürokratie wichtig…